Einführung in DRM
Digital Radio Mondiale
DRM als Baustein des Zukunftsradios
Langer Anlauf - bislang ohne durchschlagenden Erfolg.
Bereits zu Beginn der 2000er besuchte ich auf der IFA verschiedene Fachtagungen, unterhielt mich mich Fritz Pleitgen, diskutierte mit den Leuten von DigitalRadio und der Telekom. Eins wurde klar: DRM ist lediglich ein Baustein auf dem Weg zu einem neuen Radio. Künftig soll der Hörer aus einer Tabelle auf dem Display seines Empfängers seine Station aussuchen. Die Frequenzwahl und den Übertragungsmodus übernimmt das Radio selbständig. Dabei ist es unerheblich, ob der Sender vor Ort über UKW, in DAB, von weiter weg in DRM oder vielleicht über WorldSpace reinkommt. Der Receiver übernimmt die Suche auf allen zur Verfügung stehenden Bändern unter Anwendung aller bekannten Übertragungsmodi. Der Hörer hingegen konzentriert sich lediglich aus das, was er eigentlich wollte: Eine bestimmte Station XY hören. Aber all das ist Zukunftsmusik..DRM im Amateurfunk
DRM beschränkt sich in seiner Anwendung nicht ausschließlich auf Rundfunkstationen. Auch Funkamateure haben DRM für sich entdeckt.
Seit Sommer 2004 ist eine auf den Amateurfunk zugeschnittene Software namens 'HAM-DReaM' in Umlauf. Mit ihr können im Amateurfunk Sendungen in einem schmalbandigen DRM-Modus abgewickelt werden.Informationen hierzu im gesonderten Kapitel 'DRM im Amateurfunk'.
Erfahren Sie in den weiteren Kapiteln, wie sich DRM auf Kurzwelle und Mittelwelle anhört, welche Multimediadaten übertragen werden und wie diese ausschauen, sowie wie Sie schnell und kostengünstig zum DRM-Empfang kommen.DRM auf Kurzwelle und Mittelwelle
Bereits auf der IFA 2003 testete ich in Berlin bereits ausführlich das Equipment des Fraunhofer Instituts, welches für Demonstrationszwecke DRM-Ausrüstung zur Verfügung stellte.
So hörte ich beispielsweise die Testsendungen der RTL Group auf 6095 kHz im 49-Meter-Band. Die Qualität war ausgezeichnet. Man hatte fast den Eindruck, einen Ortssender auf UKW zu hören. Obwohl das Signal schwankte und es Nachbarkanalstörungen gab, setze der Datenstrom selten aus. Allerdings erinnert mich DRM auch ein wenig an Internetradio via Streaming: Wird das Signal zu schwach/gestört, so kommt es oft zu Aussetzern, oder aber die Bandbreite reduziert sich softwaremäßig, was zu einer Qualitätseinbuße führt.Seit ich meine eigene Empfangsausrüstung besitze und optimierte, steht einem fast störungsfreien Empfang nichts mehr im Wege.
Hier drei Empfangsbeispiele, welche ich mit dem weiter unten beschriebenen Selbstbauempfänger von Elektor und der Dekoder-Software DReaM 1.1 im Oktober 2004 getätigt habe. Um ein möglichst unverfälschtes Klangbild zu erleben, empfehle ich Ihnen, die nachfolgenden Mitschnitte mit einem Kopfhörer zu hören:Fun-Radio:
Deutsche Welle (DW):
DetuschlandRadio:
DRM-Daten (Multimedia)
Während einer DRM-Sendungen können mehrere Kanäle übertragen werden. Während auf dem einen der Datenstrom für das Audiosignal läuft, kann ein weiterer Kanal Datenpakete übertragen.
Von dieser Möglichkeit machte während der Testsendungen beispielsweise die RTL" Group Gebrauch und übertrug auf diese Weise Logos der Stationen oder Bilder des Sendestandortes und sogar Wetterkarten.
Dazu verfügen die Dekodersoftwares über ein separates Menü, welches gestattet, die Bilder in einer Slideshow anzeigen zu lassen.Neben Bildern werden von mehr und mehr Stationen Textinformationen ausgestrahlt. Auch diese werden über einen eigenen digitalen Übertragungs-Kanal in einem separaten Fenster der Software aufgerufen. Das Angebot umfaßt Informationen über den Sender, seine Schedules, allgemeine Informationen zu DRM, aber auch ganze Nachrichtenblöcke können als Schlagzeilen aufgerufen werden. Im Gegensatz zum Videotext des Fernsehens gelangt man zu der gewünschten Information über Links, ähnlich dem Internet.
Hier nun zunächst zwei Bespiele für 'Journaline' - empfangen von der DW auf 6140 kHz im April 2005:Bildübertragungen
Abschließend einige Beispiele für Multimedia-Bildübertragungen. Nachfolgende Bilder habe ich im Oktober 2004 während einer Sendung von Bel-RTL auf der Frequenz 6095 kHz über den Sender Junglinster (LUX) empfangen. Die Beispiele sind unbearbeitet und in original-Reihenfolge:Empfang
Bausätze und fertige Empfänger
Die Zeitschrift Elektor stellte in Ihrer Ausgabe März 2004 einen Selbstbauemfänger vor, der mittels RS-232-Schnittstelle komplett über den PC-gesteuert wird. Zusammen mit der Software Dream konnte man auf diese Weise die zahlreichen Testsendungen der großen Rundfunkanstalten empfangen.Auf dieser Seite hatte ich in einer früheren Ausgabe ausführlich darüber berichtet. Leider hat sicih DRM anders entwickelt, als erwartet. Da die Bausätze eigestellt wurden und sich DRM-Radios nie wirklich etablierten, es auch derzeit kaum DRM-Ausstrahlungen gibt, habe ich diesen Artikel gekürzt.