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Piratensender

Piratensender, auch "Musikpiraten" oder "Free-Radio-Stationen"

Dabei handelt es sich um nicht-lizenzierte und nicht-kommerzielle Sender. Im Gegensatz zu Untergrundsendern (Clandestine-Sender) verfolgen diese Stationen weder politische noch wirtschaftliche Interessen und senden quasi nur zum Spaß.

Die meisten der in Europa hörbaren Sender kommen aus den Niederlanden. Dort findet man an den Wochenenden in nahezu jeder Ortschaft im UKW-Band Piratensender, die meist nach wenigen hundert Metern nicht mehr aufnehmbar sind.

Andere hingegen senden auf Mittelwelle oder Kurzwelle und sind somit auch in den Nachbarländern gut zu hören: Sender aus Holland, England und Schottland, Belgien, Italien und Griechenland tummeln sich regelmäßig auf den bekannten Frequenzen mit Namen wie Radio Brigitte, Radio Orang Utan, Starclub-Radio oder Nordlicht-Radio Intl. (vgl. nebenstehendes Foto).

Für die Stationsbetreiber ist es ein Hobby, kurze Programme unregelmäßig mit einem selbstgebauten Sender in den Äther zu schicken.

Eine der bekanntesten Stationen (und zugleich Pionier unter den Piratensendern) war Radio Veronika, das in den 1960-ern und 1970-ern, die von einem Schiff im Ärmelkanal ihre Programme ausstrahlte. Weitere sogenannte 'Seesender' waren beispielsweise Radio Caroline oder Laser Hot Hits.


Empfangsbeispiel eines Piratensenders

Piratensender senden mit geringen Sendeleistungen. Deshalb gelingt ihr Empfang nicht immer.

Manchmal muss man schon sehr genau hinhören. Anbei ein Mitschnitt, aufgenommen auf Kurzwelle im 48m-Band. Zu hören ist der niederländische Piratensender Voice of the Netherlands (VotN).


Empfangstipps

Heutzutage können Free-Radio-Stationen in Europa vorallem über Mittel- und Kurzwelle empfangen werden:

Am späten Abend/nachts zwischen 1615 und 1645 kHz: Stationen vornehmlich aus den Niederlanden und (seltener) Griechenland. Erkennungsmerkmal der holländischen Stationen ist oftmals Polkamusik und lange Pause zwischen den Titeln.

Sonntags zwischen 08:00 and 11:00 UTC zwischen 6200 und 6400 kHz im sogenannten 48-Meter-Band: Stationen meist aus den Niederlanden, Großbritannien, Belgien und Italien.

TV-Piraten über Satellit

Sat-Piraten stellen eher die Ausnahme unter den Piratensendern dar.

Solche Stationen nutzen freie (ungenutzte) Satelliten-Transponder für Ihre Übertragungen.

Anbei eine Aufnahme aus dem Jahre 1990, bei der eine Station mangels Ton kleine Text-Zettelchen vor die Kamera hielt.